Mit ihrem selbstbetitelten Album ist Allison de Groot & Tatiana Hargreaves ein eindrucksvolles Debüt gelungen. Die Aufnahmen spiegeln nicht nur die beeindruckende Musikalität des Duos wider, sondern lassen uns in den weitläufigen Canyon amerikanischer Roots-Musik eintauchen. An Banjo, Geige und Gesang sind die beiden Musikerinnen auf der Suche nach ungewöhnlichem Repertoire, das sich aber sofort in den Ohren festsetzt und sie dazu inspiriert, die Grenzen von Melodien und Rhythmen auszuloten. Die 13 Tracks des Albums enthalten unter anderem Geigen- und Banjo-Songs des hierzulande weniger bekannten afroamerikanischen Duos Nathan Frazier & Frank Patterson, der inzwischen hundertjährigen Arkansas-Geigerin Violet Hensley, der Bluegrass-Pionierin Alice Gerrard und der zeitgenössischen Komponistin Judy Hyman (The Horse Flies).

Allison De Groot ist ein maßgeblicher Teil der jungen Generation von Roots-Musikern. Sie kombiniert ihr Liebe zu alter Musik mit technischem Können und einer ganz eigenen, kreativen Herangehensweise an das Banjo-Spiel, um ihren eigenen Sound zu erzeugen - einzigartig und voller Persönlichkeit. In ihrem Verständnis für Musik wurde die Kanadierin früh durch ihre Heimatstadt Winnipeg, das Eintauchen in altehrwürdige Traditionen der Appalachen, ihrem Abschluss am Berklee College of Music in Boston und ihre ausgedehnten Tourneen in Nordamerika und Europa geprägt.

Tatiana Hargreaves hat sich in den letzten acht Jahren in eine aufkommende zeitgenössische Bluegrass-Szene gespielt. Seit der Veröffentlichung ihres ersten Soloalbums „Started Out To Ramble“ im Jahr 2009 tourte, die aktuell in North Carolina lebende Musikerin mit Größen wie Dave Rawlings, Gillian Welch, Laurie Lewis, Darol Anger und Bruce Molsky. Hargreaves legt einen musikalischen Fluss an den Tag, der mit Leichtigkeit zwischen Old-Time und Bluegrass-Welten wechselt. Mit ihrem Gesang hält sie stets die Verbindungen zu den Ursprüngen ihrer Musik, bewegt sich dabei aber in völliger musikalischer Freiheit.