Format | Audio CD |
Ordering Number | PHIL6009 |
Barcode | 4250317416094 |
label | Phil.harmonie |
Release date | 3/19/2015 |
salesrank | 1220 |
Players/Contributors | Composer
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Manufacturer- Company nameSonic Rendezvous
- AdresseBerenkoog 53c, 1822BN Alkmaar, NL
- e-Mailjoanna@sonic.nl
Die Welt der großen Konzerte ins eigene Wohnzimmer geholt ... Georg Abraham Schneider, heute beinahe vergessen, spielte im Berliner Musikleben des frühen 19. Jahrhunderts eine bedeutende Rolle: als Musiker, als Konzertveranstalter und nicht zuletzt als Komponist. Vorbilder der Flötenquartette op. 52/3 und op. 69/3 waren sowohl in der musikalisch-satztechnischen Faktur als auch in der Behandlung der Flöte zweifelsohne Mozarts Flötenquartette. Beide Quartette sind nur dreisätzig und stellen die Flöte eindeutig in den Mittelpunkt. Dennoch handelt es sich nicht gleichsam um ein Flötenkonzert, sondern um ein echtes Stück Kammermusik, sind die Streicher doch nicht nur in den Überleitungspartien, sondern auch an der Vorstellung der Themen in prägnanter Weise beteiligt. Schneider erweist sich hier als ein Meister in dem, was nach dem Zeitgenossen Heinrich Christoph Koch der Hauptzweck der Musik als Tonkunst ist: Umfassender Ausdruck der Empfindungen und Leidenschaften zu sein. Duos für Streichinstrumente waren seit dem Ende des 18. Jahrhunderts en vogue. Auch wenn diese Duos eher knapp gehalten sind, so ist doch der Versuch, den Eindruck eines großen orchestralen Klangs zu suggerieren, unüberhörbar. Im B-Dur-Duo op. 44/1 für Violine und Viola wird dies schon im ersten und vierten Takt deutlich, spielt die Viola doch als Doppelgriffe gleichsam Naturtöne und ahmt somit ein Horn nach. Und im Folgenden gibt es immer wieder plötzliche Mollwechsel, dramatische Ausbrüche sowie Doppel- und Mehrfachgriffe, die große dramatische Wucht und Klangfülle entfalten. Neben den Werken für Violine und Viola schrieb Schneider auch etwa 50 Duette für zwei Fagotte. Die in unserer Einspielung vorgenommene Adaption einiger Duette für zwei Kontrabässe wäre sicher in Schneiders Sinn gewesen: Gedacht als Unterrichtsliteratur, die allerdings zwei technisch gleich versierte Spieler voraussetzt, um so ein anregendes dialogisches Spiel zu entfalten, wollen sie gleichzeitig die technische wie die musikalische Entwicklung fördern. Dass dabei geistreiche Musik voller Spielfreude und Vitalität entstand, macht deutlich, worin die Qualität des Praktikers Schneider bestand: Er dachte immer sowohl an den Nutzen für die Spieler wie die Wirkung auf die Zuhörer. (Prof. Dr. Ullrich Scheideler)