Jüdische Vertriebene verließen Europa vor und nach dem ersten Weltkrieg. Sie nahmen ihre ausgefeilten Musiktraditionen mit in die USA und nahmen umwerfende Zeugnisse ihrer ausdrucksstarken, gipsy-eingefärbten Tanzmusik auf, die wegen ihres Rhythmus großen Erfolg hatten und die bereits vor dem Jazz durch Improvisationen geprägt waren. Bruno Blum schreibt über diese raren, wertvollen, einflussreichen und für den modernen Klezmer stilbildenden Aufnahmen. Ein Genre, das seit den 1940er Jahren gerne übersehen wird und im 21. Jahrhundert durch die Vermischung mit zeitgenössischem Jazz wieder neu auflebt. Die oftmals instrumentalen Stücke zeigen Virtuosen wie den Klarinettisten Naftule Brandwein und Dave Tarras. Essentielle, fesselnde und einzigartige Dokumente – alle in für die damalige Zeit beeindruckender Aufnahmequalität.