“Afterparty“, “2.13“,“Angel“, “Wolves Of Stünz“,”Hiraeth”, das sind die bisherigen Stationen des australischen
Musikers Tim McMillan. Von 2007 bis heute also ein durchgehendes Plattenangebot, und mit dem sechsten
Album, “Reveries“, reiht sich dieses ein in die eigene musikalische Welt eines Außenseiters, der seine Musik
auch hier außerhalb jeglichen Mainstreams präsentiert.
Schon früh wurde man auf sein ungewöhnliches Gitarrenspiel aufmerksam, ebenso ungewöhnlich wie seine
Musik, für die der Protagonist bereits einen eigenen Begriff prägte und sie “Goblincore“ taufte
(Goblin=Kobolt). Die meisten seiner Vorgängeralben zeichneten sich in Verbindung damit aus durch ihre
musikalische Struktur, fanden sich doch stets viele verschachtelt klingende und nicht klar und direkt
nachvollziehbare Melodien, mit denen uns McMillan in seine eigene seltsame Klangwelt hineinzog und
damit verzaubern konnte.
Oft unerwartete Nuancen im Aufbau der Songs strahlen eine mitunter betörende Stimmung aus. Dieses
wurde noch wesentlich gefördert durch eine besondere Zutat, denn seit dem Album “Hiraeth“ war die
dortige Zusammenarbeit mit der australischen Violinistin Rachel Snow doch ein echter Zugewinn. So
arbeiten die beiden Musiker bereits einige Jahre zusammen, und sind seit 3 Jahren konstant als Duo weltweit
auf Tourneen unterwegs. Für “Reveries“ haben sie sich gemeinsam ins Studio begeben und ohne weitere
Mithilfe ihr erstes gemeinsames Album eingespielt. Die elf Songs entstanden unter Mithilfe von Arno Jordan,
Castle Studios, im Schloss Röhrsdorf, Dohna, in Sachsen.
Aufgenommen wurde die Musik analog und live und besticht durch ihre warme und intime Atmosphäre;
Gitarre, Violine, perkussive Einschübe und zwei Stimmen, Stimmen, die ganz zart miteinander umgehen und
bezaubernde Harmonien zaubern. Weitestgehend ist das geblieben, was man von McMillans früheren
Veröffentlichungen kennt, doch diese nun reduzierte Ausführung der Kompositionen strahlt ganz anders,
wird man weniger abgelenkt und kann sich auf den Kern der Songs konzentrieren, die allesamt wieder diese
typischen Wohlfühlmomente verbreiten, ohne dabei allzu gefällig zu werden, sind doch die bekannten Ecken
und Kanten durchaus noch vorhanden.
Goblincore meets Indie Folk?