Geehrt von der Künstler-Elite – von den Jazz-Kellern in Saint-Germain bis zu den Filmen der Nouvelle Vague – war Miles Davis bei jedem seiner Auftritte in Paris ein Ereignis und ist immer noch eine authentische Ikone in Frankreich. Ein paar Monate nach der Veröffentlichung von „Kind of Blue“ im März 1960 unternahm Miles eine Europa Tour mit Wynton Kelly, Paul Chambers, Jimmy Cobb und John Coltrane. Die Europäer entdeckten dabei Miles Avantgarde-Saxophonisten zum ersten Mal, ein Shooting-Star, der einen ganzen Bereich der modernen Musik neu definierte. Das vorliegende Album markierte einen Wendepunkt im Jazz, der auch schon die Revolution des Free-Jazz in einer gewissen Art und Weise ankündigte. Es ist ein historisch wichtiges Album, auf dem man sowohl den Applaus als auch die Buhrufe während Trane's Erklärungen der Musik hört. Der zweite Part dieses Sets wurde im folgenden Winter aufgenommen. Sonny Sitt kam für Coltrane in die Band und die Formation zeigt einen befreiten Trompeter: Miles Davis auf dem Höhepunkt seiner Kunst.